Aussergewöhnlich kochen – Dein neues Hobby?
Feinschmeckerkurs von Johann Lafer
Für mich war dieser Online-Kochkurs ein Aha-Erlebnis.
Kochen war schon immer mein Hobby. Nach diesem Kurs taufe ich diese Freizeitbeschäftigung allerdings um. Ich möchte etwas Neues lernen: „Kochen à la Johann Lafer“ – will heissen: kochen für Feinschmecker.
Hier gehts zum Kurs
Dieser Kurs topt jeden Online-Kochkurs den ich bisher getest habe. Und das sind rund ein Dutzend. Ich gebe zu: ich bin begeistert.
Warum?
- Weil man seine Liebe zum Kochen (und Essen 🙂 ) spürt. Kochen ist für den Spitzenkoch bis heute eine Leidenschaft. Das hört man an Lafers zufriedenen Stönen, wenn er werkelt und alles schön angerichtet ist 🙂
- Zudem macht Lafer etwas Besonderes: er zeigt nicht nur, wie er glasiert, brät und blanchiert, sondern er erklärt, WARUM er genau diese Methoden anwendet. Das hat zur Folge, dass man versteht, welches Ziel eine bestimmte Kochtechnik hat. Das toppt sogar noch den Onlinekurs „just cook it“, vorallem weil es Lafer in sehr kurzer Zeit gelingt, die wichtigsten Prinzipien zu vermitteln. Wer das Prinzip – zum Beispiel – das Blanchierens begriffen hat und versteht, dass das Ziel ist (nachgucken) , kann es auf alle Gemüsesorten anwenden. So dass die herrliche „Gartengemüse“ mit Leichtigkeit variiert werden kann. Lafers Behauptung, man lerne in diesem Kurs das 1×1 des Kochens, trifft völlig zu.
- Lafer zeigt, was zu einem guten Gericht gehört: das Können, also das Beherrschend der Kochtechnik. Aber ebenso, das perfekte Lebensmittel und eine grosse Sorgfalt. Deshalb erklärt er auch, woran man die gute Qualität bei Lebensmitteln – zum Beispiel bei einem Steak – erkennt und wo man besonders sorgsam arbeiten muss.
Männerhobby: Feinschmecker-Kochen
Ich kenne viele Männer, die leidenschaftlich gerne kochen – nur nicht im Alltag. Zumindest in meiner Generation wurde das gerne den Frauen überlassen. Aber am Sonntag oder Festtag genoss es mein Stiefvater ein aussergewöhnliches Menu kreieren – und wurde natürlich angemessen bewundert. Auch in Kochkursen ist mir aufgefallen, dass das Feinschmecker-Kochen ein beliebtes Männnerhobby ist.
All den Männer, die sagen „ich brauche ein Hobby“, zum Beispiel, weil es ihnen schwer fällt sich beim Nichts-tun zu entspannen oder weil sie durch die Pensionierung mehr Zeit haben, kann ich nur raten auszuprobieren, ob ihnen das liegt.
Und jeder Frau, die für sich und die Familie, das Alltagskochen betreibt, möchte ich dazu verführen sich Lafers Kurs anzuschauen. Seine Freude und Begeisterung ist ansteckend. Mir hat es richtig Lust gemacht, mein Können weiter zu entwickeln.
Achtung: nur für Fleischesser
Nein, Lafer ist kein Veganer oder Vegetarierer. In fast jedem Gericht, das er vorstellt, sagt er irgendwann: „und jetzt gebe ich noch ein Stück Butter rein“. Kochen gelernt hat er von seiner Mutter und Grossmutter. Die hatten die Worte „vegan“ und „vegetarisch“ noch nicht mal gehört. Zielgruppe für diesen Kurs sind also „Normalesser“, insbesondere Geniesser, die erste Kochkenntnisse haben (die Vegan-Interessierten bitte hier gucken).
Erster Eindruck – Trailer in 1.5 Minuten
gute Videoqualität Sehr professionell mit perfekt abgestimmter Musik und Stimmungsbildern. Wunderschön gefilmte Gerichte. Selbst wer kurze Zeit vorher gegessen hat und eigentlich satt ich, läuft das Wasser im Mund zusammen
Klar und knackig formulierte Zielsetzung:
- Grundprinzipien des Kochens
- wie macht man es richtig: ausbacken, steak braten …
- Lust bekommen zum kochen
- wissen, wie echtes essen sich im Körper anfühlt
- das 1×1, die Grundprinzipien des Kochens beherrschen, dann kann man darauf aufbauen und sich immer weiter entwickeln
Gut: es wird nicht davon gesprochen, dass der Kurs sich für absolute Anfänger eignet. Dies ist auch richtig so. Die wenigsten Kochkurse sind tatsächlich auf totale Anfänger ausgerichtet, auch wenn das häufig behauptete wird (mehr dazu hier). Auch Lafer setzt schon einige Kenntnisse etwas Übung voraus. Er erklärt zum Beispiel nicht, wie ein Sparschäler funktioniert, sondern schält den weissen und grünen Spargel einfach und erklärt nur, welcher Teil weggeschält werden muss. Er nimmt kommentarlos das Gemüsemesser und erklärt und zeigt, wie er den Kohlrabi schält.
Inhalt
wie geht es genau richtig? keine Angst mehr haben müssen
blanchieren
glasieren
pürieren
braten im Ofen
panieren
Backteig oder Tempura
emulgieren
gelieren – wieviel rein geben?
Eiervariationen
Biografisches von Johann Lafer
Dann: 39 Minuten – der Koch
Was er gelernt hat – Lebenslektionen: zum Beispiel man muss erst Investieren um später zu ernten. Dass er noch einen richtigen Bezug hatte dazu wie Lebensmittel entstehen, wie sie hergestellt werden, wieviel Aufwand und welch ein Wunder all diese Dinge sind.
Nach 10 Minuten wird es mir gerade etwas zu viel. Was er erzählt ist spannend, schaue ich mir dann später auch noch an (wirklich?). Aber jetzt will ich mehr über das Kochen lernen und zum Inhalt gehen
Bild-und Tonqualität
perfekt ausgeleuchtet, schade schaut er öfters nicht in die Kamera. Es sieht so aus, als sei mit zwei Kameras gefilmt worden. Bei der einen wird er seitlich gezeigt. Finde ich persönlich immer ein bisschen störend, wenn mir ein Kursleiter nicht in regelmässigen Abständen in die Augen sieht.
Es gibt Youtube-Filme – kartoffelpüree und Rührei Müsste derselbse sein, wie im Kurs
und noch eins oben drauf: niemand ist perfekt. Auch Johann Lafer passiert mal ein Fehler:
Navigation und Erscheinungsbild im Online-Kurs
Sehr übersichtlich:
Was brauche ich im Kurs?
schon auf Übersicht sichtbar, was man für den Kurs braucht. Dann im dritten Video hat er alles was er zum Kochen braucht auf der Kücheninsel verteilt. Ich erschrecke im ersten Moment über die Anzahl Töpfe, Schüsseln und anderer Gerätschaften und er sagt im gleichen Moment: ich bin überrascht, wie wenig ich brauche. Es kommt wohl auf die Qualität und die gekonnte Auswahl an.
Ziemlich viele (Elektro)Geräte
Beim zusehen, wie Johann Lafer kocht, wird mir allerdings deutlich, dass er doch eine grössere Ausrüstung hat als ich. Bei mir fehlen sowohl der Standmixer als auch eine Küchenmaschine. Das Kürbis und Erbsenpüree, kann ich daher schon mal nicht machen. Iin auch nicht sicher, ob das Kartoffelpüree mit meinem Stampfer die Luftigkeit erreichen wird, wie Lafers flufige Version. Auch ein Vakumiergerät hält er persönlich für unverzichtbar.
Kursaufbau
nicht ideal
logisch und klar, aber nach dem Intro gehts nicht wirklich los.
zuerst viel über sich, dann über Material. Das ist zwar logisch, aber nicht besonders originell
er muss so die Materialien theoretisch erklären: wenn man zum Beispiel Siebe für ein Pürre und warum Edelstahlpfannen? Ein methodisch-didaktischer Könner hätte hier einen interessanteren Lernweg kreiert und hätte mehr rausholen können bzw. mehr Spannung reinbringen und stärker inhaltlich verknüpft, also im Zusammenhang mit dem Arbeitsprozess die Theorie vermitteln können.
Zudem: jetzt hat der die Schwelle hochgeschraubt. Während es für Anfänger oft wichtig ist, dass man die Anfangshürde niedrig hält und mit einfachem beginnt, aber auch mit dem was vorhanden ist, appeliert Lafer dafür sehr gutes Material in der Küche zu nutzen. Ganz zu recht sagt er: es ist schade, wenn man ein teures stück fleisch in einer billigpfanne die wackelt wie ein Unterseeboot anbraten will. Manch ein Kochneuling hat bisher noch nicht mal die Billigpfanne genutzt. Er/sie wird vielleicht nicht bereit sein, viel Geld in ein teures Produkt zu investieren, bevor der Kurs überhaupt losgeht und er erste Erfahrungen macht.
Digitales Kursheft
in der digitalen Version mit Bildern. Eine Zusatzversion für den Druck: ohne Bilder. Sehr schlau
foodwast-Vermeidungsstrategien
Kohlrabi grob geschält, Karottenschale daraus soll man einen Gemüsesud machen
Kohlrabiblätter Julienne schneiden und
Auf udemy habe ich ebenfalls Alternativen gefunden. Diese Kurse sind günstiger, aber jeder auch anders.
Wann ist der Kurs von Johann Lafer der richtige für dich? Für Geniesser, die eine ebensolche Liebe und Begeisterung für Lebensmittel haben (oder entwickeln wollen) wie Lafer sie hat. Und denen es nichts ausmacht, wenn ihr Einkauf etwas komplizierter wird, weil sie Sesamöl und Chilisalz suchen müssen, wenn sie genau so kochen lernen wollen wie Johann Lafer.
Wenn du